20. August: Ballvolk in der Arena.
23. August: Freunde von Manda, Bruno ein bekannter Musiker, der mit Manda Schlössli-Lieder aufgenommen hat und sein Freund Bruno, ein Filmregisseur, waren bei mir und machten Videoaufnahmen für einen Film mit mir. Ich gab Interviews über Rudolf Steiner, Jean Gebser und andere, immer im Wechsel mit Improvisationen mit Klarinetenmusik von Bruno.
23. August: Mitgliederversammlung des Vereins Kino in Ins. Kamila und ich waren dabei. Erstaunlich dieser Verein, der für Ins diese uneigennützige und kulturell wertvolle Arbeit leistet.
24. -27. August: Das gesamte Lehrerkollegium der tschechischen Waldorfschule Partubice besuchte uns. Sie besuchten auch die Steinerschule Bern und waren auf der Stärenegg. Sie waren auch in der Aare baden. Ich gab ihnen einen Vortrag: „Waldorfschule gestern, heute und morgen“. Ich zeigte ihnen auch das Astrolabium. Zum Abschied gab es Pizza im Pizzaofen vom Rosenhofpark. Für mich war das eine schöne Begegnung, war ich doch an dieser Schule schon vor dreissig Jahren.
3o. August: Kamila und ich waren an der GEPAPU Jahresversammlung, wo unsere Stiftung auch versichert ist(Pensionskasse). Interessant waren die Ausführung über die Verwaltung von Häuser,: Energie-Effizients, Wirtschaftlichkeit, soziale und ästhetische Werte.
4. September: Ich traf in Bern Ruth Dürrenmatt, eine ehemalige Schülerin. Sie ist auch schon 72 Jahre alt. Ruth hat sich als Sängerin ausgebildet. War zwanzig Jahre in Amerika. Ich erfreute mich an ihrer Emotionalität und Originalität, die ich in ihr schon als Kind und Jugendliche erlebte. Eine schöne Begegnung.
9. September: Das Schlösslifest. Wie jedes Jahr wieder, fand in der Arena im Rosenhof von 14 Uhr bis 20 Uhr ein Fest der Begegnung statt: Begrüssung im Gewölbe. Es wurde auf die Siebzig Jahre hingewiesen. Ganz genau am 29. September 1953, an Michaeli. Singen von Schlössliliedern. Erzählen von Bärwolfgeschichte. Dann in der Arena Troubadourlieder und Vorlesung meines neuen Büchleins: „Usem Nüt cha mängisch ou aus cho“. Dann die ausserordentlich amüsante Vorstellung mit Akrobatik und Spektakel von Baptist, der schon jahrelang in unserer Stiftung wohnt.
Dann Märchenerzählen in unserem Holztypi. Dann um 19 Uhr das Konzert von der Band „Markus Rüeger und Green Trees“. Die Songs und Musik kamen sehr engagiert beim Publikum an.
Das Schlösslifest hat auch Einiges an Gastronomik angeboten: Das Kaffee Insich mit sehr gepflegten Tees und Kaffee und Kuchen. Die Crêpes vom Inslot. Die engagierten Menschen vom Battenhof mit Pizza. Dazu ein feines und ausgiebiges Mitbringbuffet von Valerié organisiert
Vielleicht waren im Vergleich mit anderen Jahren etwas weniger Gäste. Doch diejenigen die kamen schätzten all die Begegnungen. Ich konnte mit vielen ehemaligen SchülerInnen und Mitarbeitern sprechen. Dazu gab es auch Interessierte, die das erste Mal im Schlössli waren.
19. September. Katrin Tarelli ist wider in Ins. sie wohnt in Bogota mit ihrem Mann Antonio. Doch beide sind zur Zeit in Europa, Antonio in Rom, Katrin in Ins.
21. September: Unsere ganze Familie in Biel im Theater Nebia an der Tanz-Performance „Three“. Dieses Projekt wurde von Stefanie Inhelder choreografiert. Sie war vor Jahren Mieterin im Schlössli und half uns das „Neue Schlössli“ wiederaufbauen. Das Stück ist eine Auseinandersetzung mit Kolonialismus, der ganz konkret mit der Familie von Stefanie zu tun hatte. Ein sehr eindrückliches und künstlerisch hochstehendes Werk. Die fünf Tänzerinnen zeigten eine Tanzkunst, die emotional, engagiert und herausragendes Können präsentierten.
29. September: Katrin, Helene und organisierte für eine kleine Gruppe von Menschen ein Essen für das runde Jubiläum: 70 Jahre Schlössli. Exakt vor siebzig Jahre zogen Müeti und Aetti mit ihrer Familie, Beat, Michel, Katrin und Ueli und einige Pflegkinder in den Rosenhof ein. Sie kamen vom Reust, einer Gesamtschule in der Gemeinde Sigriswil, wo Aetti sieben Jahre Gesamtschullehrer war. Nach dem Essen trafen wir uns noch im Gewölbe, wo wir uns zurück erinnerten auf diese Zeit und sangen das Schlössli Lied: Raco d aigloun, jamai vassalo.
30. September: Kamila, Alma, Julian und ich waren an der nationalen Klimademo in Bern, die ja Julian auch mit organisiert hatte. Es kamen 60 Tausend Menschen. Eine bunte Schar von Klein und Gross mit einer Vielfalt an Plakate, und Slogans. Die Beiträge vom Podium waren klar und deutlich: Klimamassnahmen jetzt. Und die Kritik ging hinüber zum Bundeshaus, wo seit Jahren Klimaschutzmassnahmen aus Profitgründen verhindert werden. Also die Aufforderung war klar, die Mehrheitsverhältnisse im Bundeshaus an den Wahlen am 22. Oktober zu ändern.
Jetzt noch einen Text von einem Lied, das eine Woche lang am Morgenritual auf der Arena von Menschen des Insich-Projekts gesungen wurde:
Atme den Wind
Atme den Wind
Die Weite des Himmels
Tanz mit dem Feuer
Das Wunder des Lebens
Fliess, mit dem Wasser in die Tiefe deiner Träume
Wachse in die Erde
Zur Quelle deiner Kraft
Aus meinen Geschichten:
D Nachtigau u dr Pfau. Vo dr innere u üssere Schönheit, vom himmlische Gsang u schreckliche Gekrätz
Wär het nid scho dr Pfau bewunderet, wenn är sis Rad macht: Das Zittere u Stolziere vo sire Pracht isch fasch magisch, zouberisch. Seifeblasefarbe artig isch ds Designe. Natürlich macht är das fürs Renomiere u ds Zeige vo sire Chraft u Schönheit. Är wott dr Ussewält sini Farbigkeit mit sine irisierende Aougemuschter zeige: „Lueg, äs git nüt Schöners uf dr Wäut aus mi !“ – D Pfauefädere spiutt ä Roue im Zämehang mit de Habsburger. Für die aute Eidgenosse wird d’ Pfauefädere zum verhasste Symbol. Die d Eidgenossen schmücke sich mit äre Strussefädere.
U de Nachtigau, we si liedet am Abe: Mi gset se chum. Aber mi ghört se. Die Viufäutigkeit vo de Liedvariatione, die innige Melodie. Äs si Männli wo liede. Mi seit, um d Wibli azlocke. Da git sich ds Männli grossi Müe. Äs isch dr Troubadour unger de Vögu. De Gsang isch überus fantasievou, sogar mit Dopputön. Äs zwitscheret, trilleret u flötet, höch u töif, lut u lisli, fröhlich u witzig, aber ou chlagend u sehnsuchtsvou. – I dr Dichtig wird dr Gesang vo dr Nachtigau vielerorts aus Liebesmusik brucht, Dr Lyriker zur Zyt Luthers u Kritiker vo de Häxeverbrönnige, Friedrich von Spee, dichtet folgendi Färszile:
Doch süßer noch erklinget / Ein sonders Vögelein, / So seinen Sang vollbringet / Bei Mond- und Sonnenschein. …
Trutznachtigall mans nennet, / Ist wund von süßem Pfeil, / In Lieb es lieblich brennet, / Wird nie der Wunden heil. …“
Die zwöi Voguarte si scho bi de alte Grieche aus Polarität ufgfaue: Die üsseri wunderbari Pfauepracht, aber sini schreckliche Lute. Äs git fascht nüt schlimmers aus Pfauegschrei. – Die Nachtigal, unschinbar chli mit sine brune Flügeli. Ersch bim Inachte fot sie afa liede, mängisch bis über d Mitternacht use.
Was si das für Polaritäte? Aus Mönsch möcht me ganzheitlich si. Mir möchte gäge use aus Schönheit würke, zuglich aber vo inne use, üs qualitativ, differenziert u schön üssere.
Aui Tier zäme si nes Kompendium. Im Tierrich si aui mönschleche Fähigkeite u Eisitigkeite usbreitet. Bim Tier sie si agebore. Tier muess sech nid Müe gä ab ihrer Fertigkeite, aber ou nid schäme siner eisittige Beschaffeheite.
Bim Mönsch isch äs angersch. Är muess aues lehre u übe u cha sich natürlich ou eisitig entwickle zu re Nachtigau oder ä me ne Pfau.